„Weil wir leidenschaftlich gerne Golf spielen“
„Ich habe mich sehr gefreut, als ich von der neuen Möglichkeit für Teaching Professionals gehört habe, und werde dieses Angebot auf jeden Fall nutzen“, sagt Katharina Niederlöhner. Sie ist Teaching Pro im Golfpark Aschheim bei München und möchte das Damenteam, das in der Regionalliga Süd 2 um Punkte kämpfen wird, aktiv unterstützen. „Wir wollen die Klasse halten, und für mich als Golflehrerin ist das eine wunderbare Gelegenheit, wieder mehr kompetitiv Golf spielen zu können“, sagt Niederlöhner. Sportlich dürfte sie ihrem Team durchaus helfen, denn als Jugendliche gehörte sie der Nationalmannschaft an und spielte erfolgreich College-Golf für die Universität von Charleston (USA) – seinerzeit noch als Katharina Böhm. Sie ist aber nicht der einzige Teaching Professional aus dem GP Aschheim, der die neue Option ziehen wird. Auch ihr Kollege Philip Ball möchte in der Saison 2025 für Aschheim in der DGL abschlagen, dessen Herrenteam in der Landesliga Süd 6 an den Start geht.
Aber auch drei Spielklassen darüber gibt es Golflehrer, die sich über die neue Chance freuen und für ihre DGL-Clubs Birdies einsammeln wollen. „Als wir Ende 2024 von der neuen Regelung gehört hatten, wurde das gleich mannschaftsintern erörtert und wir kamen zu dem Ergebnis, dass ich auf jeden Fall hin und wieder aushelfen werde“, sagt Maximilian Röhrig. Als Amateur war er Vize-Europameister, schaffte es als Playing Pro auf die Challenge Tour und entschied sich später, die Seiten zu wechseln und zu unterrichten. Heute ist er Fully Qualified Professional der PGA of Germany und Coach der ersten Herrenmannschaft des GC Neuhof. Und genau für die will der frühere Nationalspieler in der Saison 2025 hin und wieder selbst zum Driver greifen. „Ich sehe einerseits den Vorteil für die Pros, wieder mehr Wettkampf-Golf zu spielen und so in Form zu bleiben. Andererseits aber auch eine große Chance für junge Spieler, beispielsweise in einem gemeinsamen Vierer von einem Pro direkt auf dem Platz zu lernen und in bestimmten Situationen neue Erfahrungen zu machen“, erklärt Max Röhrig.

Ähnlich sieht es Alex Tranacher. Er ist Golflehrer im GC Starnberg und hält sich spielerisch mit einigen Events auf der Pro Golf Tour fit. 2019 durfte der Sohn einer griechischen Mutter und eines österreichischen Vaters beim World Cup of Golf in Melbourne aufteen. Zuletzt ist sei sein Golfspiel allerdings etwas eingerostet, weil er Vater wurde. „Ich finde das einen Riesenbonus für uns Teaching Pros und hoffe, dem Team nicht nur durch Coaching, sondern nun auch auf dem Platz helfen zu können, unser Ziel Aufstieg zu erreichen“, so Tranacher. Starnbergs Herren gehen in der Oberliga Süd 4 an den Start und wollen – ähnlich wie die Damen des Clubs, die es inzwischen bis in die 2. Bundesliga geschafft haben – nach oben. Tranacher: „Wenn du als Teaching Pro wieder mehr aktiv am Spielgeschehen und am Wettkampf-Golf teilnimmst, kannst du auch wieder mehr an deine Schüler weitergeben. Ich bin gespannt, wie ich mich mit neuen Drucksituationen als eine Art Leader des Teams zurechtfinde. Das wird eine tolle Herausforderung.“ Parallel müsse man als Golflehrer aber auch eine gute Balance mit dem Club finden.
Genau auf diese Balance legen sie auch im Achimer Golfclub Wert. Dort werden sich die beiden Golflehrer Niklas Lücking und Danny Lampe die neue Chance untereinander aufteilen. „Zwei Spieltage werde ich für unser Herrenteam spielen und zwei Danny, damit einer von uns beiden an den Wochenenden dann auch für Unterricht zur Verfügung steht“, sagt Lücking. Er ist seit 16 Jahren Mitglied im Achimer GC, dessen Männermannschaft 2025 in der Landesliga Nord 4 um den Aufstieg spielen möchte. „Ich denke, wir haben ein ganz gutes Team, mit dem einiges möglich ist. Dass wir das nun durch diese neue Regelung mit Teaching Pros verstärken können, freut uns, denn wir haben uns für diesen Job entschieden, weil wir leidenschaftlich gerne Golf spielen und den Sport lieben“, so Lücking. Er sieht in dieser Neuerung auch eine Chance, die Pros enger ins Clubleben einzubinden.Und außerdem sei es nur logisch, die besten Spieler des Clubs für die Teams in der DGL auflaufen zu lassen.
Zu den besten Spielerinnen im Burgdorfer GC gehört ganz sicher Ann-Kathrin Lindner. Im DGL-Geburtsjahr 2013 wechselte sie ins Profilager und gewann prompt das LET-Event im tschechischen Pilsen. Ende 2019 schloss sie ihre Ausbildung zum Fully Qualified PGA Golfprofessional/B-Trainer DOSB erfolgreich ab und folgte dem Ruf der Heimat: Seit Anfang 2023 ist Lindner hauptamtliche Landestrainerin im Golfverband Niedersachen/Bremen (GVNB) und unterrichtet als Teaching Pro im Burgdorfer GC, wo sie seit 2023 Ehrenmitglied ist. „Ich habe 2018 und 2019 schon DGL für Burgdorf gespielt, weil ich damals noch in der Ausbildung war. Seit ich aber Teaching Professional bin, ging das nicht mehr. Jetzt freue ich mich, dass es diese neue Regelung gibt. Ich brauche einfach den Wettkampf und kann als Teaching Pro auch viel mehr weitergeben, wenn ich wieder selbst in bestimmten Situationen auf dem Platz bin“, so Lindner. Außerdem spüre sie eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Heimat Burgdorf, wo für sie die Golfkarriere begonnen hatte. Der Aufsteiger hat in der Regionalliga 1 Mitte somit eine sehr gute Verstärkung, um das Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen. „Jetzt habe ich wieder einen echten Anreiz, mehr Golf zu spielen.“
Den sieht auch Georg Schultes. Er ist Golflehrer im GC Erding-Grünbach und möchte für das Herrenteam in der Oberliga Süd 4 auflaufen. „Ich finde es sehr gut, dass jetzt auch Teaching Professionals DGL spielen dürfen. Ein aus meiner Sicht längst überfälliger Schritt“, so Schultes, der in der Vergangenheit schon auf mehreren Touren in Asien und Europa als Playing Pro unterwegs war. Einige der Mannschaftsspieler trainierten ohnehin bei ihm. Schultes: „Ich denke, dass das unseren Teamgedanken stärken und die Golflehrer näher an die Clubs binden wird. Ich freue mich wirklich darauf, an einigen Spieltagen aktiv mitwirken zu können.“