Dem Stern auf der Spur
Vor wenigen Tagen feierte Alexandra Försterling (G&LC Berlin-Wannsee) einen historischen Sieg bei den Amundi German Masters - erstmalig gewann eine deutsche Spielerin ein LET-Turnier auf deutschem Boden. Gleichzeitig verbucht sie bereits den vierten Sieg auf der Ladies European Tour, obwohl sie erst bei elf Turnieren gestartet ist. Ihr Stern als Tour-Proette leuchtet hell. Dabei war Alex Försterling vor ihrer Profikarriere für viele Jahre eine feste Größe in der Damen-Clubmannschaft ihres G&LC Berlin-Wannsee. Und sie holte gleich dreimal die Krone der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf.
Ihre Clubmannschaft kämpft nach wie vor erfolgreich in der 1. Bundesliga - der Königsklasse des deutschen Mannschafts-Golfsports. Wenn ihr Turnierplan es zulässt, stellt Försterling sich wie gewohnt in den Dienst ihrer Mannschaft. So hat sie zuletzt im Final Four 2023 dazu beigetragen, die Bronzemedaille nach Berlin zu holen. Aber auch wenn ihr Fokus mittlerweile klar auf den großen Profi-Touren liegt, ist und bleibt die sympathische Berlinerin eine riesige Inspiration für die Nachwuchsspielerinnen in ihrem Club.
Sportdirektorin Miriam Hiller bestätigt: „Alex hat zu jeder Zeit ‚zurückgegeben‘. Heute ist sie ein großes Vorbild für alle Kinder und Jugendlichen im Club. Wenn Alex in der Stadt ist, trainiert sie ist außerdem direkt neben unserem Nachwuchs und sie kommt auch in den Kinder-Camps vorbei, das ist beeindruckend für die Kleinen. Eine solche Spielerin über so viele Jahre betreuen und fördern zu dürfen, ist auch für uns etwas ganz Besonderes.“
Von Kindesbeinen an
Und tatsächlich hat das Wannsee’sche Eigengewächs genau dort seine ersten Schläge gemacht und seit dem siebten Lebensjahr im Club trainiert. Försterling durchlief alle Stationen, die man durchlaufen kann: vom Kind in der Talentsichtung über das Jugendförderprogramm des Clubs bis zur DGV-Nationalspielerin. Sie war die erste Golfsport-Athletin an einer Berliner Eliteschule des Sports, dann College-Golferin in Arizona und jetzt Tour-Profi mit Spielberechtigungen für die LET und die LPGA mit bereits vier Siegen. Und wer weiß, ob in Zukunft vielleicht auch Olympia oder Solheim Cup hinzukommen.
Försterling hat das erste Mal im Jahr 2012 für die Wannsee’sche Damenmannschaft gespielt - im Alter von gerade einmal zwölf Jahren. Ab diesem Zeitpunkt hat sie zusätzlich zur Mädchenmannschaft immer auch für die Damen in der 1. DGL Bundesliga gespielt. Im Jahr 2015 gewann sie dann als Teil eines sehr jungen Teams das Final Four. Wannsee ging damals als starker Außenseiter ins Rennen und die blonde Berlinerin verwandelte den Sieg-Putt.
Genau diese Geschichten sind es, die Försterling zugleich als Vorbild und als Sympathieträgerin zeigen. Mannschaft-Kapitänin Alissa Kupitz bestätigt die Popularität clubeigenen Stars: „Beim Amundi German Masters waren superviele unserer Nachwuchs-Spieler bei ihr und haben sie angefeuert. Viele unserer kleinen Mädels haben den Traum, später mal da anzukommen, wo Alex jetzt ist. Für die war das toll zu sehen und Alex hat für diese jungen Spielerinnen eine starke Vorbild-Funktion. Auch wenn wir den DGL-Alltag inzwischen grundsätzlich ohne sie planen müssen, hat sie großen Einfluss auf das Team. Und natürlich hoffen wir auch genau deswegen, dass Alex in diesem Jahr wieder Zeit findet, die Mannschaft persönlich zu unterstützen.“

Harter Kampf um die Platzierungen
Wie wichtig die Deutsche Golf Liga für den G&LC Berlin-Wannsee ist, erklärt Miriam Hiller deutlich: „ Wir haben üblicherweise sechs Auftritte pro Saison inklusive unserem Heimspiel und der stets angepeilten Teilnahme am Final Four. Diese Auftritte und unsere sportlichen Erfolge in der 1. Bundesliga der DGL sind sehr wichtig für den Club. Der G&LC Berlin-Wannsee ist sehr sportlich orientiert und unsere Mannschaften sind unsere Aushängeschilder. Unsere ausgeprägte Jugend- und Leistungssportförderung sind übrigens eine der ausschlaggebenden Entscheidungsgrundlagen für die Partner und Sponsoren unseres Clubs!“
In der Tat ist der G&LC Berlin-Wannsee stets im Kampf um die vorderen Plätze der Ligatabelle zu finden. An diesem zweiten Spieltag war es jedoch einmal mehr der Hamburger GC, der mit einem starken Auftritt in der ersten Einzelrunde sowie in den Vierern glänzen konnte. Die Willensstärke der Hamburgerinnen zeigt sich auch in diesem Detail: Obwohl Maike Schlender im nachmittäglichen Vierer ab Bahn 12 nach einem Sturz mit starken Knieschmerzen kämpfte, gelang ihr und Christin Eisenbeiß eine starke 71 (-1). Eisenbeiß, die im Einzel eine 69 (-3) unterschrieb, blieb damit als Einzige im gesamten Feld in beiden Runden unter Par.
Auf dem zweiten Rang der Tagestabelle übernachten die Gastgeberinnen des GC Hubbelrath und selbst um Platz drei müssen die ambitionierten Berlinerinnen hart kämpfen, denn auch die Aufsteiger des GC Hösel haben Punktebedarf angemeldet. Kein Wunder, denn die Höseler Damen wollen auf jeden Fall erstklassig bleiben. Apropos: Die Damen des Düsseldorfer GC stehen nach zwei von drei gespielten Runden des Spieltags erneut auf Rang fünf - mit deutlichem Abstand zu den vorplatzierten Teams.