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Die Jungs aus Hannover sind zurück

Nur eine Woche nach dem fulminanten Abschluss der DGL-Saison 2024, nämlich dem Final Four, wurde bereits tatkräftig an der Saison 2025 gearbeitet. Allen voran waren es die Top-Mannschaften der 2. Bundesliga, die im Rahmen der Aufstiegsrelegation gegeneinander antraten und ihr Ticket zum Oberhaus der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf wahrnehmen wollten. Für den Platz in der 1. Bundesliga Nord der Herren waren es der GC Hannover sowie der G&CC Hamburg-Treudelberg, die gegeneinander antraten.

 

Der GC Hannover hatte die Ligagruppe West der 2. Bundesliga gewonnen. Mit drei Tagessiegen und insgesamt 22 Ligapunkten standen sie klar auf dem ersten Rang. Am Ende der Saison hatten sie drei Ligapunkte und 66 Schläge Vorsprung auf den zweitplatzierten Burgdorfer GC. Sollten die Niedersachsen in der Relegation als Sieger vom Platz gehen, wäre dies nach dem Jahr 2021 bereits der zweite Aufstieg in die 1. Bundesliga.

 

Doch dafür müssten sie erst an den hochmotivierten Treudelbergern vorbei. Denn die fiebern mit der Relegation gleichzeitig einer Premiere entgegen: Es wäre das erste Mal, dass die Nord-Hamburger ihr persönliches Wunder wahr machen. Mit ebenfalls drei Tagessiegen sowie zwei zweiten Plätzen hatten sie sich ein enges Rennen mit dem Berliner GC Stolper Heide geliefert, der am Ende nur einen Ligapunkt weniger auf dem Konto hatte. Beide Teams waren in der Ligagruppe Nord wie die Punkte-Staubsauger unterwegs und ließen den drei weiteren Teams pro Spieltag maximal einen dritten Platz übrig.

 

Die Aufstiegsrelegation findet auf dem wunderschönen Meisterschaftsplatz des Hamburger GC statt. Zunächst werden vier Vierer ausgetragen. Ab dem frühen Nachmittag dann acht Einzel. Die Mannschaft, die mehr als sechs Punkte erspielt, steigt auf. Bei Gleichstand findet ein Stechen mit je drei Spielern in drei Lochspiel-Einzeln statt. Sieger ist dann die Mannschaft, die im Stechen zwei Lochspiele gewonnen hat.

Auftakt mit hohen Siegen

Ab dem frühen Morgen waren die Vierer unterwegs - und gegen Mittag kamen die Ergebnisse. Zunächst entschieden Leonhard Studzinski & Bjarne Wietschorke (GC Hannover) ihr Spiel gegen Miguel Siercke & Dennis Meyerrose (G&CC Hamburg-Treudelberg) mit einem deutlichen 5&3, nachdem sie eine starke Back Nine verbuchen konnten. 

 

Doch nur wenig später konnten Martin Maximilian Gründemann & Florian Riedel (G&CC Hamburg-Treudelberg) gegen Hendrik Voelker & Lasse Bonig (GC Hannover) siegen und glichen zum 1:1 aus. Mit einem ebenfalls deutlichen 4&3 holten sie ihren Punkt und konnten von Bahn 6 bis Bahn 12 (sieben Bahnen) ganze sechs für sich entscheiden. 

 

Der letzte volle Punkt der Vierer entschied sich im Spiel von Justin Wiehl & Lucas Benedict Fischer (G&CC Hamburg-Treudelberg) gegen Leif Ole Stehr & Moritz Denecke (GC Hannover). Erneut drehte Hannover das Match auf den Back Nine und siegt 2&1. 

 

Der vierte Vierer wurde zwischen Fabius Will Bradhering (G&CC Hamburg-Treudelberg) & Jan Philipp Nebe sowie Niclas Starcevic & Atharv Sharma (GC Hannover) geteilt. Zunächst sah es nach einem klaren Sieg der Hamburger aus, als sie bereits mit vier Löchern führten, doch die Niedersachsen konterten mit einem starken Sprint um den Turn herum. Während der Schlussphase ging Hannover auf Bahn 16 1auf. Bahn 17 wurde geteilt und Treudelberg holte schlussendlich Bahn 18 und teilt das Match. 

 

Der Zwischenstand nach den Vierern lautete: Treudelberg 1,5 : 2,5 Hannover. Hamburg ging also mit einer leichten Hypothek in die Einzel-Partien. Die standen ab 14:00 Uhr an. 

Treudelberg übernimmt die Führung

Bis zum späten Nachmittag zogen sich die Matches. Die erste Entscheidung fiel in dem Duell, das am frühesten gestartet war. Hier holte Volker Henkel (G&CC Hamburg-Treudelberg) den Punkt gegen Linus Wunderlich (GC Hannover) mit 4&2 und brachte seine Blue Boys zum ersten Mal an diesem Tag in Führung. Die zweite Entscheidung fiel zwischen Miguel Siercke (G&CC Hamburg-Treudelberg) und Lasse Bonig (GC Hannover). Hier gelang Bonig an Bahn 12, 13 und 14 drei Lochsiege in Folge - und er entschied das Match mit 4&3 für Hannover.

 

Dann kam das Match zwischen Dennis Meyerrose (G&CC Hamburg-Treudelberg) und Maximilian Reiner (GC Hannover). Dieser Punkt ging wiederum mit 4&2 an Treudelberg. Meyerrose war in der Spätphase des Duells einfach erfolgreicher und holte auf den letzten fünf Bahnen drei Lochsiege, während Reiner auf derselben Strecke keine Bahn für sich entscheiden konnte.

 

Das nun in den Fokus rückende Duell zwischen Justin Wiehl (G&CC Hamburg-Treudelberg) und Vincent Korallus (GC Hannover) lief über die volle Distanz auf Augenhöhe, wobei Korallus zu keinem Zeitpunkt die Führung an sich reißen konnte. Zum Abschluss wurde es dann nochmal turbulent, als Wiehl an Bahn 16 erneut in Führung gehen konnte, nur um an der 17 ein weiteres Mal abgefangen zu werden. 

 

Alle Augen richteten sich nun auf die 18. Und es lag in der Luft: Wer dieses Match gewinnt, bringt den Momentum Changer für sein Team. Denn tatsächlich zeichnete sich im Zwischenstand ein Vorteil für die Niedersachsen ab: In drei der vier noch laufenden Duelle lagen die Hannoveraner vorne. Treudelberg benötigte dringend einen Schub. Doch am Ende stand bei diesem wichtigen Duell ein All Square. Und die gerade für die Treudelberger benötigte „zweite Luft“ blieb aus.Auf des Messers SchneideWie zur Bestätigung schickte Atharv Sharma (GC Hannover) seinen Gegner Jesper Gründemann (G&CC Hamburg-Treudelberg) mit einem 4&3 vom Platz und holte den nächsten Sieg für den GC Hannover. 

 

Eine weitere wichtige Großchance zeichnete sich zwischen Florian Riedel (G&CC Hamburg-Treudelberg) und Moritz Denecke (GC Hannover) ab. In der Spätphase konnte Riedel Bahn 17 für sich entscheiden und den Spielstand zum All Square ausgleichen. Doch Denecke ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen: Er konterte auf Bahn 18 ebenfalls mit einem Lochgewinn und entschied das Spiel per 1auf für sich. 

 

6 : 4 lautete nun der Stand nach entschiedenen Matches. Der G&CC Hamburg-Treudelberg müsste nun also beide noch offenen Partien gewinnen, um den GC Hannover in ein Stechen zu zwingen. Doch so weit sollte es nicht kommen. Zwar konnte Felix Wegertseder (G&CC Hamburg-Treudelberg) sein Spiel gegen Niklas Starcevic (GC Hannover) mit 3&2 gewinnen. 

 

Und auch Jan Philipp Nebe (G&CC Hamburg-Treudelberg) konnte seinen Rückstand gegen Hendrik Voelker (GC Hannover) zunächst verkürzen und dann an Bahn 18 per Lochgewinn ausgleichen. Doch dies bedeutete lediglich ein All Square und damit einen geteilten Punkt. Der späte Turnaround der Hamburger reichte nicht ganz. Am Ende sind es die Herren des GC Hannover, die mit 6,5 : 5,5 siegreich vom Platz des Hamburger GC gehen und ihren zweiten Aufstieg in die 1. DGL-Bundesliga perfekt machen.

 

Der Hannoveraner Trainer Frédéric Ammon zieht ein überglückliches Resümee und denkt dabei auch an den Erfolg der Damenmannschaft, die in ihrer Relegation ebenfalls erfolgreich war: „Es ist ein großartiges Gefühl! Zusammen mit den Damen aufzusteigen, ist absoluter Wahnsinn. Ich bin so stolz auf mein ganzes Team. Wir hatten mehrere spürbare Ausfälle und konnten diese dennoch kompensieren. Und wir hatten einen superfairen Gegner. Es war ein toller Sonntag. Und all das hier in diesem Club, aus dem ich komme. Unser Hauptthema war, dass wir letztes Jahr das Aufstiegsspiel im Stechen verloren hatten. Wir wollten das aus unseren Köpfen kriegen - das haben wir geschafft und das war richtig stark.“

 

Tatsächlich musste Ammon sowohl auf Jasper Pippig als auch Linus Wunderlich verzichten. Der erstere startet bei den British Boys, der zweite musste krankheitsbedingt pausieren. Doch all das war am Ende nicht mehr wichtig. Und der Fokus ist nun ganz klar auf der nächsten Saison. So sagt Ammon: „Der klare Plan für den GC Hannover ist: Wir wollen uns langfristig in der 1. Bundesliga etablieren. Dafür wird es in den nächsten Monaten die Weichenstellungen geben. Ein ausgemachtes Ziel ist dabei auch: Wir wollen das Final Four ins Visier nehmen und damit ein Ausrufezeichen für uns und unser Bundesland setzen.“

 

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