Anni Eisenhut, Deutsche Meisterin von 2022, nutzt eine Apple Watch für die Rundenanalyse. © Kirmaier

Enge Fairways, Bunker, Wasser? Auf die Routine kommt es an

Am Ende ihrer Einzelrunde am Sonntag stieg der Herzschlag nochmal an. „Da waren die Peaks auf den letzten Löchern“, sagt Anni Eisenhut. Kein Wunder, der Platz St. Leon, der Schauplatz des ersten Spieltages in der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf war, wartet mit einem knackigen Finish auf. Die Bahnen 17 und 18 gehören zu den schwierigsten der gesamten Anlage. Da gilt es, auf der Zielgeraden noch einmal voll konzentriert und wach zu sein.

 

Wie schnell es einen dann erwischen kann, zeigt das Beispiel Helen Tamy Kreuzer. Die Tour-Spielerin aus dem Frankfurter GC kassierte auf der 18 eine „10“, weil sie mit dem Wasser und dem Gebüsch Bekanntschaft machte. Anni Eisenhut erklärt zudem: „Auch das Wetter war nicht unbedingt perfekt. Am Ende hat es bei mir dann noch zu regnen begonnen.“ All diese äußeren Einflüsse sowie die Tücken der Bahnen lassen sich in jenen Parametern nachlesen, die zahlreiche Athleten am Ende einer Runde auf ihren GPS gesteuerten Wearables am Handgelenk tragen.

 

Anni Eisenhut nutzt eine AppleWatch und ist hochzufrieden damit. Die Daten werden anschließend auf ihr Handy übertragen und ausgewertet. Sie dokumentieren detailliert, was auf dem Platz passiert. Eisenhut analysierte ihre Werte und gab deutschegolfliga.de einen Einblick. Im Finish schlug das Herz bei ihr am Sonntag nochmal höher. Enge Bahnen, Regen, Wasserhindernisse, Bäume – da kommt einiges zusammen.

 

 

Wir haben Silke Lüdike gefragt, wie man mit solchen Situationen am besten umgehen kann. Sie ist Mental-Coach des Golf Teams Germany, gibt wertvolle Ratschläge und erklärt: „Um sich von den Einflüssen schwieriger Spielsituationen wie engen Fairways mit Hindernissen zu lösen, sollte sich auf die Routine und mentale Vorbereitung fokussiert werden. Dabei werden die Gefahren analysiert – etwa der Standort von Bunkern, Wasserhindernissen oder Bäumen. Vor dem Schlag sollte der ideale Verlauf mit Flugkurve, Höhe und Länge visualisiert werden. Das Auge und das Gehirn werden dabei mit dem geplanten Zielpunkt verbunden, um sich zu committen und Vertrauen in die Entscheidung und die Fähigkeiten zu gewinnen. Der Fokus liegt auf dem, was beeinflusst werden kann: dem Schlag und der Technik.“

 

Neben der Visualisierung des idealen Verlaufs kann auch die mentale Vorstellung von erfolgreichen Schlägen helfen, Selbstvertrauen aufzubauen. Für Eisenhut in diesem Fall ein großer Vorteil, denn als Spielerin des GC St. Leon-Rot kennt sie den Platz gut und hat Heimvorteil. Lüdike: „Die Bedeutung der Atmung und Entspannung wird dabei berücksichtigt, um während des Schlags ruhig und fokussiert zu bleiben. Eine tiefe, ruhige Atmung kann helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu verbessern.“

 

Da jeder Golfer unterschiedliche Stärken und Herausforderungen habe, sei es von Bedeutung, eine Strategie zu entwickeln, die zu einem passt. „Mit dieser Herangehensweise kann sich effektiv von den Einflüssen schwieriger Spielsituationen gelöst und das Spiel auf ein höheres Niveau gebracht werden“, erklärt Mental-Trainerin Silke Lüdike.

 

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