Freunde, Kollegen und Rivalen: Frankfurts Coach Jan Förster (l.) und SLR-Trainer Marco Schmuck kennen sich seit vielen Jahren. © Kirmaier

Förster und Schmuck: Zwei Freunde zeigen Zähne

So einer Männerfreundschaft kann schon was Besonderes sein. So richtig gute Kumpels, die erleben gemeinsam Höhen und Tiefen. Marco Schmuck und Jan Förster haben so einige Anekdötchen zum Schmunzeln zu erzählen. Der etwas Ältere (Schmuck) hat den Jüngeren (Förster) seinerzeit ausgebildet. Ehrgeizig sind sie beide und so gibt es da zahlreiche Geschichten. Beispielsweise von einem legendären Tischtennis-Match bei gefühlt 50 Grad in Thailand. Ein letzter Ball musste die Entscheidung bringen. War er auf der Kante der Platte oder nicht? Zwischen Typen, die immer und überall gewinnen wollen, kann es da schon mal hitzig werden.

 

Am zweiten Spieltag der Deutschen Golf-Liga (DGL) presented by All4Golf wollte es das Schicksal so, dass sich die Freunde und Rivalen wiedersahen. Im Frankfurter GC, wo die 1. Bundesliga Süd der Herren Punkte zu verteilen hat. Wohlgemerkt Süd, denn in den vergangenen Jahren waren Frankfurts Männer immer dem Norden zugeteilt. Da München Valley 2023 runter musste und Essen sowie Frankfurt hochgingen, fanden sich die Hessen aus dem FGC plötzlich zum ersten Mal in der Südstaffel.

 

 

> > > Impressionen aus Frankfurt
 

 

„Ich finde das gut. Meine Mannschaft ist stark in die Saison gestartet und wir wollen auch weiterhin das Spitzenteam aus St. Leon-Rot ärgern“, sagt Förster. Ob es ein Vorteil ist, vom Norden in den Süden umgezogen zu sein? „Frag mich da am Ende der Saison nochmal“, flüstert Förster. Zwar sei ein Ticket fürs Final Four durch scheinbar übermächtige St. Leon-Roter so gut wie vergeben, „aber die meisten Final Fours wurden von Nord-Teams gewonnen“, betont der FGC-Coach. Womit er Recht hat. Aber 2023 hatte Team SLR das Rennen gemacht. Und Schmucks Jungs sind noch lange nicht satt. Kampflos wird der Frankfurter Förster den Sieg seinem Freund, Kollegen und Rivalen jedoch ganz sicher nicht überlassen.

 

Was ist denn Frankfurt nun eigentlich? Nord- oder Süddeutschland? Wer eine Linie in der Mitte quer durch das Land zieht, wird feststellen: Die Stadt mit dem größten Flughafen der Republik ist unterhalb, also Süden. „Wir sind wirklich sehr froh darüber, dass wir zum ersten Mal überhaupt einen Doppel-Heimspieltag im Süden haben. Die Fahrten sind nun auch für unsere Herren kürzer und sie schlagen sich als Aufsteiger bisher prächtig in der neuen Staffel“, sagt Ann-Katrin Thimm. Frankfurts Managerin hat mit ihrem fleißigen Team großartige Vorarbeit geleistet. Der Traditionsclub im Stadtteil Niederrad hat den grünen Teppich ausgerollt für Schmuck, Förster und Co. Die Sonne scheint, der Platz ist in Shape und zeigt Zähne. Die Top-Teams aus dem Süden sind ja aber auch nicht zum Vergnügen hier.

 

 

 

Das Trainer-Duo Schmuck/Förster liefert sich auch diesmal wieder einen enorm spannenden Fight. So wie damals an der Tischtennis-Platte. „Langsam wird er ungemütlich“, sagt Meister-Coach Schmuck über seinen einstigen Lehrling. Denn Frankfurt rückt dem Favoriten ganz schön auf die Pelle. „Das freut uns natürlich, dass unsere Herren so stark sind. Und das als Aufsteiger und zum ersten Mal überhaupt im Süden“, sagt Dr. Gabriele Sachse. Sie ist Präsidentin des Frankfurter GC. Wie? Eine Clubmanagerin und eine Präsidentin? Sachse: „Damit dürften wir in Deutschland so ziemlich die einzigen sein.“

 

Während die Clubchefin großen Sport mit kleinem Ball verfolgt, laufen sich draußen auf der Anlage die Herren Schmuck und Förster immer wieder über den Weg und pushen ihre Schützlinge zu Höchstleistungen. Am Sonntag, nach der Heimpremiere der Frankfurter Männer im Süden, möchte Coach Förster mit seinen Spielern zu Hause grillen. Die Würstchen würden doppelt so gut schmecken, wenn es fünf Punkte für den Gastgeber gäbe. Aber mindestens einer hat garantiert große Lust, die Party zu crashen.

 

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