Felix Krammer (Münchener GC) gewährt einen Blick in sein Bag. © Kirmaier

In the Bag: Felix Krammer

Das kurze Eisen 8 steht immer noch zu Hause bei den Krammers im oberbayerischen Fischbachau (Kreis Miesbach). Mit diesem Schläger hatte Felix Krammer vor rund 20 Jahren seinen ersten Golfschwung gemacht. „Mein Vater hat den Schaft damals in seiner Autowerkstatt abgesägt und mir in die Hand gedrückt“, erinnert er sich. Vorbei war die Zeit, in der er als Kleinkind farbige Bälle übers Putting-Grün rollen musste. Das Gehen lernte der blonde Bub ungefähr zeitgleich mit dem Golfen, was ihm mehr oder weniger in die Wiege gelegt wurde. Heute ist der 22-Jährige eine feste Größe im DGL-Team des Münchener GC.

 

Klar, wenn du am Tegernsee aufwächst, ist Skifahren ebenfalls hoch im Kurs. Oder Fußballspielen. Das Kicken rückte aber schon im Grundschulalter eher in den Hintergrund, weil das Talent mit der kleinen, weißen Kugel größer war. Da störte es auch niemanden, dass Felix Krammer seine Platzreife am Margarethenhof absolvierte, obwohl er noch gar nicht lesen oder schreiben konnte. Mini-Cup, Talentiade, BGV-Förderkader – der junge Felix wurde immer besser und gewann im Alter von sechs Jahren sein erstes Turnier. „Da haben alle gestaunt, dass so ein kleiner Stöpsel bei der Siegerehrung nach vorne kam. Die konnten das kaum glauben, aber Korbinian Kofler rief von hinten: ,das stimmt, weil ich habe ihn gezählt'“. 

 

 

Man kennt sich in der bayerischen Golfszene. Nach dem Abitur am Gymnasium Tegernsee mitten in der Pandemie ging erst einmal nicht viel, ehe es ihn zum Studium (Business-Administration) in die USA verschlug. Zunächst spielte er für die Red Wolves der University of Arkansas, wechselte 2023 aber an die Northern Illinois University und ist dort fester Bestandteil der Huskies. „Das macht großen Spaß. Ich habe das Gefühl, dass sich mein Golf an der NIU nochmal verbessert hat.“ Er finde dort großartige Trainingsmöglichkeiten vor, zumal der Heimatplatz der Uni (Rich Harvest Farms) in den vergangenen beiden Jahren Gastgeber der LIV Tour war.

 

Ganz so weit ist Felix Krammer noch nicht, wobei er sein Ziel ganz klar vor Augen hat: „Ich möchte nach dem Studium Profi werden. Vielleicht versuche ich es in den USA über die Monday Qualifier, vielleicht aber auch in Deutschland bzw. Europa über die klassischen Touren.“ Die Formkurve zeigt bei Felix Krammer klar nach oben. Am ersten DGL-Spieltag fehlte er noch, in Runde zwei in Frankfurt spielte er am Sonntag mit einer 65 mal eben die tiefste Runde des gesamten DGL-Wochenendes. Am dritten Spieltag holte er mit seinem MGC den Tagessieg. „Wir wollen unbedingt ins Final Four. Der Riedhof ist bei uns um die Ecke und jeder Spieler aus dem MGC dürfte den Platz sehr gut kennen“, sagt Krammer. 

 

 

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Und wenn es nicht klappt mit dem großen Ziel Final Four? Dann ist das auch kein Beinbruch, denn eines hat sich der junge Mann, der immer mit einem freundlichen, aber selbstbewussten Lächeln über den Platz geht, stets bewahrt: „Es geht vor allem darum, Spaß zu haben auf dem Golfplatz. Es ist immer noch ein Spiel.“ Das war bei Felix Krammer so, als er noch zwei Jahre alt war. Und es ist heute, 20 Jahre später, immer noch so. Mental und golferisch hat er sich stark entwickelt. Kein Wunder für ein Talent, das mit zweieinhalb seinen ersten Schwung gemacht hat. Und wenn es nur ein abgesägtes Eisen 8 des Vaters war. 

 

Die Tasche von Felix Krammer

  • Driver: Titleist TSR3 (10° | HZRDUS Black X-Stiff)
  • Hölzer: Titleist TSR2 3er (15° | Ventus Blue 7X) und 5er (18° | Ventus Blue 8X)
  • Eisen: Titleist T100 (#3 bis #9 | Dynamic Gold 120 X100)
  • Wedges: Vokey SM9 Raw Steel (46°-10° Bounce F-Grind; 52°-08° Bounce F-Grind, 58°-10° Bounce S-Grind | Dynamic Gold X100)
  • Putter: Scotty Cameron Special Select Newport 2 | 35 Inch
  • Ball: Titleist ProV1
  • Laser: Bushnell V6

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