Platzrekord und Hole-in-one
Berlin – Bisher hatte der Platzrekord, der ebenfalls an einem Spieltag der 1. Bundesliga durch den Berliner Philip Konnikov im Jahr 2021 gespielt wurde, bei starken 63 Schlägen gestanden. Nun also kommt der Spieler des Junior Team Germany eine Woche nach der Team-Europameisterschaft, die extrem anstrengend war und viele Körner gekostet hatte, mit seiner Clubmannschaft vom Hamburger GC nach Berlin und unterbietet den alten Rekord um zwei Schläge.
Der Rekordmeister kämpft tatsächlich in dieser Saison ein Finale um den Klassenerhalt gegen den Aufsteiger aus Essen aus und da kommt eine solche Ausnahmerunde den Falkensteinern natürlich mehr als gut zu Pass.
Bundestrainer Christoph Herrmann bemerkte anerkennend, dass dieser Platzrekord auch deshalb eine besondere Wertigkeit hat, weil er im ältesten Club Deutschlands gespielt wurde. Der Club datiert immerhin aus dem Jahr 1895.
Obwohl Tiger Christensen schon viele Erfolge in seiner noch jungen Karriere feiern konnte, ist es tatsächlich erst sein zweiter Platzrekord. „Das ist natürlich ein mega Gefühl, so eine Runde beim letzten Spieltag abzuliefern und das es jetzt ein neuer Platzrekord ist, ist einfach ein Bonus“, freute sich der ehrgeizige Hanseat.
Sein Teamkamerad aus der Nationalmannschaft, der hier in der Bundesliga allerdings für den GC Hubbelrath spielt, fügte diesem Spieltag ein weiteres Highlight zu: Yannick Malik lochte auf Loch 16 zunächst seinen Pitch aus 87 Metern zum Eagle ein. Auf Loch 17 gelang ihm dann sein insgesamt schon viertes Hole-in-one. Für die 150 Meter leicht uphill reichte ein nicht volles Eisen 8. Der Ball landete fast genau auf der Linie einen knappen Meter vor dem Loch und zog mit dem Spin dann in die Dose. Mit vier weiteren Birdies bei zwei Bogeys kam Malik mit einer 66 (-6) vom Platz und war damit bester Hubbelrather der Einzel.
HIO in Proberunde.
Auf der Proberunde hatte es schon ein Hole-in-one am Wannsee gegeben. Der Essener Max Pieck hatte ebenfalls auf Loch 17 ein Eisen 7 geschlagen. Der Ball landete unmittelbar vor der Dose und brauchte nur noch eine Umdrehung, um ins Loch zu klickern. Für Pieck war es das erste Hole-in-one. Im Einzel des Samstags brachte der Ass-Schütze eine solide Runde mit 72 (Even Par) Schlägen in die Wertung.
Tiefe Scores
Neben dem phantastischen Platzrekord von Tiger Christensen haben noch einige andere Athleten richtig tiefe Scores ins Recoring gebracht. Profi Hannes Hilburger und Maik Süßbier nutzten ihren Heimvorteil und unterschrieben eine 64 (-8) und eine 65 (-7). Für den GC Hösel waren Tim Bertenbreiter und Profi Jannik de Bruyn ebenso mit 66 (-6) Schlägen ausgekommen, wie Yannick Malik. Mit einer 67 (-5) sorgten Morris Schiefner vom Gastgeber Wannsee und Cedric Otten vom GC Hubbelrath für weitere Glanzlichter.
Vierer
Auch im Vierer war Tiger Christensen die Lokomotive für seinen Hamburger GC. Gemeinsam mit Profi Sebastian Sliwka ging es auch am Nachmittag richtig tief. Bogeyfrei stand am Ende eine fabelhafte 62 (-10).
„Heute fühlte ich mich sehr wohl mit dem Driver und konnte ihn auf fast jedem Loch ziehen. Dadurch bekommt man hier in Wannsee viele Birdiechancen aus kurzer Distanz und ich konnte diese gut umsetzen. Es fühlt sich sehr gut an, zwei so tiefe Runden in Folge rauszuhauen“, strahlte der 20-Jährige am Abend des Tages, an dem er in Summe 21 unter Par blieb.
Zwischenstand
Vor den abschließenden Einzeln, die am Sonntag von 9.10 Uhr bis 11.20 Uhr gestartet werden, hat Rekordmeister Hamburger GC mit seinen tiefen Scores seine Chancen auf den Klassenerhalt auf fast schon 100 Prozent erhöht und steht im Zwischentableu auf Platz zwei. Die Nordlichter müssen am Ende des Spieltages nur einen Zähler besser stehen als Aufsteiger GC Essen-Heidhausen – nach den ersten Einzeln und den Vierern sind es tatsächlich satte 21 Schläge, die die Hanseaten weniger in den Büchern haben als das Team aus der Ruhrmetropole.
Bei der zweiten Entscheidung, wer den GC Hubbelrath als zweites Team zum Final Four begleiten wird, hat der G&LC Berlin-Wannsee seine Ausgangslage kräftig aufgebessert. Hösel müsste vor den Berlinern den Spieltag beenden und auch noch neun Schläge gutmachen, um aus eigener Kraft noch den Sprung zum Finalturnier zu schaffen. Wannsee hat am ersten Wettkampftag aber seinen Heimvorteil durchaus zu nutzen gewusst und steht mit neun Schlägen weniger in der Wertung vor dem Großverein vom Südrand des Ruhrgebiets.
Begrüßung
Bei der Begrüßung der Teams am Freitagabend hob Miriam Hiller, die Sportdirektorin des G&LC Berlin-Wannsee die herausragende Bilanz der deutschen Mannschaften bei den gerade zu Ende gegangenen Team-Europameisterschaften hervor, zumal etliche der Medaillengewinner mit ihren Clubmannschaften bei diesem letzten Spieltag der DGL in Berlin am Start sind.
Esther Poburski, die Trainerin des Hamburger GC mit Christin Eisenbeiß, die in Spanien nach 2009 den zweiten Titel der Damen geholt haben und sich damit in eine Reihe mit der legendären Mannschaft stellen, in der unter anderem Caroline Masson und das Wannsee-Eigengewächs Lara Marysko, geborene Katzy, für Deutschland erfolgreich waren.
Von der Mädchenmannschaft, die in Schweden Silber gewonnen hat, ist Antonia Steiner für den GC Hubbelrath am Start. Von der Herren-Mannschaft, die in Italien Bronze gewonnen hat, sind neben Tiger Christensen vom Hamburger GC auch Tom Haberer und Yannick Malik vom GC Hubbelrath in Berlin zu sehen. Peer Wernicke, der dritte Hubbelrather, hat sich eine verdiente Pause genommen, zumal sein Handgelenk etwas überlastet war.
Und auch der vierte Platz der Jungen, die in Österreich gespielt haben, muss man hoch bewerten. Die Youngster waren im Diamond CC von Alexander Schmitt betreut worden, der zu dieser Saison die Herren des GC Hubbelrath übernommen hat. Nico Kregler war für den Hamburger GC sehr solide unterwegs.
Zwischenstand
1. G&LC Berlin-Wannsee Brutto -32
2. Hamburger GC Brutto -31
3. GC Hubbelrath Brutto -30
4. GC Hösel Brutto -23
5. GC Essen-Heidhausen Brutto -10