Proske verlässt den MGC und wechselt zu Schwarz-Rot-Gold
Für Pascal Proske geht ein Traum in Erfüllung. Nach neun Jahren Coaching in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für den GC St. Leon-Rot und den zuletzt den Münchener GC wechselt der 36-Jährige nun ins Golf Team Germany. Ab sofort kümmert sich Proske als Bundestrainer Männer/Nachwuchs um die Vision Gold im deutschen Golf. „Wir hatten in der DGL eine großartige Zeit. Mein emotionaler Höhepunkt war das Final Four 2023 im GC Pfalz. Das war sehr besonders. Aber jetzt beginnt ein neues Kapitel und ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung“, so Proske.
Als die Stelle ausgeschrieben worden war, bewarb er sich sofort. Es gab erste Gespräche; nach der Zusage musste Proske nicht lange zögern und entschied sich für den Bundesadler, denn: „Das war schon immer mein Ziel.“ Rund 200 Tage im Jahr wird er künftig mit und für die Nationalspieler unterwegs sein, sie bei Events auf allen Kontinenten betreuen, sie weiterentwickeln. Einen ersten Kontakt mit den Athleten hat es bereits gegeben. Wie der war? „Durchaus spannend“, so Proske.
In den vergangenen Jahren war er als Coach im Damenbereich unterwegs. Nun also der Wechsel zu den Herren. „Ich denke, das wird eine neue Erfahrung und nicht nur die Spieler, sondern auch mich weiterbringen. Im Leistungsbereich sind die Unterschiede da nicht ganz so groß, wobei ich mich in Sachen Ranglistenthematik und Turniersituationen auch erst neu eindenken muss.“ Proske sei sich aber sicher, mit den Jungs genauso produktiv arbeiten zu können wie mit den Mädchen. Die meisten Spieler kennen seinen Namen von den DGL-Spieltagen, aber nur wenige als Coach.
Daher sei es zunächst Prio eins, eine enge Verbindung zu den Athleten und ihrem Umfeld (Heimtrainer, Golfclubs, Eltern) sowie Vertrauen aufzubauen. Als nächstes wolle Proske intensiv am Short Game arbeiten. „Unser langes Spiel ist absolut konkurrenzfähig, aber beim kurzen Spiel sehe ich durchaus noch Potenzial.“ Heißt: Es gilt, den männlichen Golf-Nachwuchs in Deutschland fit zu machen für höhere Aufgaben bei internationalen Wettbewerben oder für die Tour. Diesbezüglich setze er auf eine enge Zusammenarbeit und Verzahnung mit seinen beiden Kollegen Christoph Herrmann (Chef-Bundestrainer Männer) und Uli Eckhardt (Bundestrainer Männer).
Die DGL lasse Proske aber ganz sicher nicht los. „Die Erfahrungen im Ligabereich haben mir sehr weitergeholfen und eine Art Grundlage geschaffen für das, was jetzt kommt. Ich werde sicher bei den Spieltagen, wenn es sich terminlich einrichten lässt, vor Ort sein, zumal zahlreiche unserer Kaderspieler auch DGL spielen werden.“ Die Matchplay-Situationen im Final Four seien ein ähnlicher Modus wie beispielsweise bei der Team-EM, für die die Vorbereitungen bereits jetzt begonnen haben. Sein Abschied aus dem Münchener GC lief harmonisch und gut, zumal sein Nachfolger schnell feststand.

In der Saison 2025 wird sich Alexander Linner um die erste Damenmannschaft des MGC kümmern. Er hatte 2023 vom Jungen- in den Mädchenbereich gewechselt und war 2024 bereits als Proskes Co-Trainer an den Spieltagen dabei. Beim Final Four 2023 in der Pfalz hatte Linner „seinen bisher emotionalsten Golfmoment“. Damals unterlagen die Münchnerinnen im Halbfinale nach einem Marathon-Stechen dem Hamburger GC Falkenstein dramatisch knapp.
2025 möchte Linner das Ziel Final Four am Riedhof unbedingt erreichen. Es wäre eine Art Finale dahoam für den Skitourengeher, Bergsteiger, Langläufer und Kletterer. Linner: „Wir wissen, dass Stuttgart wieder sehr stark sein wird. Aber wir wollen den Kampf um Platz zwei diesmal deutlich spannender gestalten.“ In Sachen Coaching trägt er nach Proskes Wechsel ins Bundestrainerteam die Hauptverantwortung beim Erstligisten München. Wie er seine neue Rolle einschätzt? „Sehr, sehr spannend“.