Schwierige Bodenverhältnisse
Düsseldorf – Dass der zweite Doppelspieltag der 1. Bundesliga presented by All4Golf überhaupt stattfinden kann, stand lange auf Messers Schneide. Am Trainingstag hatte es in NRW noch einmal teils heftigen Starkregen gegeben. Der Nordrand des Bergischen Landes war teilweise auch betroffen, an Hubbelrath waren die Regenzellen mit den größten Wassermassen zum Glück vorbei gezogen, so dass sich die Spielleitung um Jürgen Stiegler zwar mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn, aber doch guten Gewissens dazu durchringen konnte, am Samstag die Damen und Herren der Nordstaffeln auf die Runde zu schicken, auch wenn am Freitag die Grüns teils noch unter Wasser standen.
Aufgrund der Nässe wurde im Gelände mit Besserlegen gespielt und kein Fuß blieb trocken, auch wenn es am Tag selbst weitgehend trocken blieb und am Nachmittag sogar erst etwas Tageslicht durch die dicke Wolkendecke einen Weg fand und am Abend die Sonne von einem blauen Himmel den landschaftlich wunderschönen Ostplatz des GC Hubbelrath in freundliche Farben hüllte.
Kaum unter Par
Entsprechend der schweren Platzverhältnisse, durch die sich die 6.312 Meter besonders lang spielten, gab es am Vormittag bei den Einzeln nur sechs Scores unter Par, davon alleine drei vom Gastgeber Hubbelrath.
Ganz stark präsentierte sich Daniel Gelser vom Aufsteiger GC Essen-Heidhausen, der in der Vorwoche bei der Internationalen Amateurmeisterschaft von Slowenien einen guten 20. Platz erreicht hatte. Der Essener lag nach elf Löchern schon bei vier unter Par. Am Ende wurde es eine fast bogeyfreie 68. Lediglich auf Loch 7, dem legendären Par 3, musste der Essener ein Bogey notieren, als er auf dem Tee wegrutschte und den Abschlag etwas nach rechts verzog. Fast wäre die Scorekarte trotzdem blitzsauber geblieben, aber der Chip zum Par gucke nur kurz über die Lochkante, fiel aber nicht.
Entsprechend zufrieden war der Spieler aus dem Team von Trainer Hauke Wagner: „Ich habe gut gedrived und habe viele Fairways getroffen. Auch meine Schläge ins Grün waren gut. Das war sehr solide. Geputtet habe ich auch gut und dabei immer die Linie getroffen, aber dennoch ein paar Birdies liegen gelassen. Leider habe ich nicht alle Par-5-Bahnen genutzt. Das war insgesamt aber eine super Runde. Ich freue mich schon auf den nächsten Tag.“
Hubbelrath zunächst vorne
Drei Spieler des GC Hubbelrath kamen am Mittag unter Par ins Clubhaus. Laurenz Meifels war mit seiner 69 (-3) davon am tiefsten gegangen. Max Wilms (-2) und Neuzugang Yannick Malik (-1) halfen kräftig mit, dass Hubbelrath zunächst in Führung lag.
In den Vierern am Nachmittag war die Performance der Truppe von Trainer Alexander Schmitt dann nicht so gut und nur Max Wilms blieb gemeinsam mit Peer Wernicke knapp unter Par. Somit öffnete Hubbelrath die Tür ein Stück für die Verfolger. Der GC Hösel nutzte diese Chance und zog nach der mit Abstand besten Leistung der Vierer an den Gastgebern vorbei, so dass Hösel am Abend in dem allerdings noch wenig aussagekräftigen Zwischenklassement einen Zähler vor Hubbelrath liegt. Tim Tillmanns und Thomas Schmidt waren mit 69 (-3) das beste Duo des Nachmittags.
Lob von Hahn
Hösel-Coach David Hahn lobte sein Team: „Das war heute ein ordentlicher Tag, aber es sind noch 18 Löcher zu gehen. Wir werden daher sehr fokussiert bleiben und auf unsere Einstellung achten, dann schauen wir, was am Ende dabei heraus kommt. Das ganze Team freut sich für Clemens Decker, dass er im Einzel die beste Runde gespielt hat. Er ist heute als erste Einwechselspieler zum Einsatz gekommen, weil Jannik de Bruyn noch nicht zur Verfügung stand. Schön, dass er gleich den tiefsten Score für unsere Mannschaft gespielt hat. Wichtig war, dass wir die Vierer gut gespielt haben. Das war in der letzten Saison häufig noch ein Knackpunkt. Wir freuen uns, dass auch die Vierer heute so gut waren. Hubbelrath liegt einen Schlag hinter uns. Das ist nichts und deshalb wollen wir fokussiert bleiben.“
Schmitt happy
Auch Alexander Schmitt zog für Gastgeber Hubbelrath ein positives Zwischenfazit vor der abschließenden Runde, die am Sonntag um 8.00 Uhr auf Tee 10 beginnen wird: „Heute morgen war ich sehr happy. Wir haben in den Einzeln eine sehr gute Performance gezeigt. Am Mittag lagen wir entsprechend sehr gut auf Platz eins. Die Vierer sind ausbaufähig. Daran werden wir nochmal ein bisschen feilen müssen. Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden. Wir sind vorne dran und gehen morgen mit der selben Besetzung wieder raus. Es ist alles drin. Wir werden angreifen und hoffentlich wieder ähnlich gut spielen, wie schon im Hamburg. Ich vertraue meinem Team, auch von der konditionellen Seite, dass wir bis zum Ende voll durchziehen können. Wir freuen uns alle auf den morgigen Tag. Das wird bestimmt spannend. Ich möchte Hösel ein riesen Lob aussprechen. Die haben eine tolle Vierer-Performance gezeigt und stehen daher nicht unverdient heute Abend auf Platz eins.“
Zwei vorne, drei hinten
Hösel und Hubbelrath haben sich etwas von den übrigen drei Mannschaften abgesetzt. Der G&LC Berlin-Wannsee führt die drei hinteren Teams mit zwölf Zählern Rückstand auf Hubbelrath an, dicht gefolgt von Aufsteiger GC Essen-Heidhausen, der das drittbeste Viererergebnis abgeliefert hat und damit eine Stärke der letzten Jahre erstmals auch in der 1. Bundesliga auf den Platz bringen konnte. Dank dieses Pfundes und auch der überragenden Leistung von Daniel Gelser haben die Essener erstmal dafür gesorgt, dass Rekordmeister Falkenstein über Nacht die Rote Laterne hält. Der Rückstand der Hanseaten ist aber mit zwei Schlägen denkbar gering.
Wie immer ist der Zwischenstand am Abend vor den abschließenden Einzeln noch wenig aussagekräftig, weil erst am Sonntag feststehen wird, welche beiden Einzel-Scores nicht in die Wertung kommen. Hierdurch sind durchaus noch größere Verschiebungen möglich.
Nationals USA
Inzwischen haben sich die Teams daran gewöhnt, an den ersten Spieltagen oft ohne einige Leistungsträger spielen zu müssen. Parallel zum zweiten Spieltag der DGL wird in den USA auf dem Omni La Costa North Course in Carlsbad das Finalturnier der NCAA ausgetragen. Bei diesen „Nationals“ spielen Athleten der Nordstaffel der 1. Bundesliga eine beachtliche Rolle. Tiger Christensen vom Hamburger GC führt sein Team von der University of Arizona mit einer 70er-Runde an. Tom Haberer vom GC Hubbelrath hat für Wake Forest 72 Schläge in die Wertung gebracht. Jonas Baumgartner vom GC Hösel hat sich mit 76 Schlägen für die Oklahoma State University noch Luft nach oben gelassen.
Zwischenstand nach Tag 1:
RANG | CLUB | ERGEBNIS |
1. | GC Hösel | Brutto +8 |
2. | GC Hubbelrath | Brutto +9 |
3. | GLC Berlin-Wannsee | Brutto +21 |
4. | GC Essen-Heidhausen | Brutto +23 |
5. | Hamburger GC | Brutto +25 |