Stuttgart löst mit Sieg in Fürth das Riedhof-Ticket
Am Ende war es sehr souverän, ungefährdet und absolut überzeugend. Die Damen aus dem Stuttgarter GC Solitude gewinnen den fünften und letzten Spieltag der 1. Bundesliga Süd mit einem Gesamtergebnis von -13 vor Meister St. Leon-Rot (+3) und Gastgeber 1. GC Fürth (+34), der sich mit einem guten Ergebnis aus dem deutschen Oberhaus verabschieden kann. Rang vier geht an den Frankfurter GC (+38), das Schlusslicht bildet in Fürth der Münchener GC (+43), der nicht den Hauch einer Chance hatte, noch an den starken Stuttgarterinnen vorbeizuziehen.
„Tatsächlich war es unser Ziel, hier zum Abschluss nochmal den Tagessieg zu holen. Zum einen, weil wir damit St. Leon-Rot in dieser Saison zweimal schlagen konnten und weil wir damit ein Zeichen in den Norden schicken wollten, dass mit uns zu rechnen sein wird beim Final Four“, so Stuttgarts Coach Heiko Burkhard zufrieden. Seine Damen wirkten vom ersten bis zum letzten Putt hochkonzentriert. Bereits einen Tag nach Fürth geht es für Team Solitude Richtung Riedhof, wo zunächst eine Proberunde gespielt und die Anlage unter die Lupe genommen werden soll.
„Wir werden danach ein bisschen Pause machen, in die Regeneration gehen. Die Mädels haben das in Fürth großartig gemacht, sollen sich erholen, damit alle topfit und motiviert sind in zwei Wochen“, erklärt Burkhard die Marschroute. Es wird eine Premiere für die Mädels in den grünen Shirts werden, denn noch nie war Stuttgart beim Final Four dabei. Für den Club eine Art Genugtuung, nachdem die Herrenmannschaft von Solitude, die 2019 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewonnen hatte, in dieser Saison abgestiegen ist.
Mit dem Abstieg so gar nicht befassen müssen sich die Damen aus dem GC St. Leon-Rot. Sie lieferten sich in Fürth bis Sonntagmittag ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Tagessieg, mussten die Schwäbinnen dann aber ziehen lassen. „Klar sind wir mit anderen Zielen nach Fürth gekommen, aber ob wir hier nun Erster oder Zweiter werden, hat keine große Bedeutung. Wir werden am Montag in die Analyse gehen und uns dann ab Dienstag mit dem Feinschliff für den Wettkampf im Final Four befassen“, so SLR-Coach Sebastian Buhl. Sein Team wird es im Halbfinale am 3. August mit dem Nord-Zweiten GC Hubbelrath zu tun bekommen.
Einen Achtungserfolg landete beim Heimspiel noch einmal der 1. GC Fürth. Das Greenkeeping und die gesamte Organisation des Clubs hat eine mehr als ordentliche Bühne für den fünften und letzten DGL-Spieltag präsentiert. Harte Grüns, top gepflegte Fairways und großartiges Golfwetter. Zwar mussten die Vierer am Samstag wegen Gewitters für eineinhab Stunden unterbrochen werden, am Sonntag schafften es die Verantwortlichen allerdings perfekt, die Anlage erst pünktlich nach dem letzten Putt von oben bewässern zu lassen. Perfektes Timing und großes Lob von allen Seiten.
Die Fürther Damen von Coach Michael Heffner mussten sich vier Spieltage lang jeweils mit dem letzten Platz begnügen. Zu Hause aber bewiesen die Mittelfränkinnen, dass sie das Zeug dazu haben, in Liga eins mithalten zu können. Fürth landete vor Frankfurt und München auf Rang drei. „Der Abstieg hatte ja schon vorher festgestanden, insofern ist das keine große Überraschung. Wir sind aber sehr zuversichtlich, in der kommenden Saison wieder vorne in der 2. Bundesliga mitzuspielen und eventuell wieder aufsteigen zu können“, so GCF-Vorstandsmitglied Volker Albrecht.
Wie es schmeckt, Final Four zu spielen, das weiß auch Pascal Proske. Der Coach des Münchener GC war mit seinem Team am letzten Spieltag allerdings auf „Ausbildungs-Tour“. Ihm sei bewusst gewesen, dass die Tabellenkonstellation so gut wie kein Fenster offen ließ. „Stuttgart ist mit dieser Truppe einfach zu stark, um Letzter oder Vorletzter zu werden. Und ganz ehrlich: Sie haben sich das in diesem Jahr so sehr verdient. Ich gönne es Stuttgart von ganzem Herzen“, so Proske. Im Herbst wolle er mit seinem Team die Weichen stellen, um in der Saison 2025 wieder voll angreifen zu können. „Das Final Four ist ein großartiges Event. Wir sind in diesem Jahr zwar leider nicht dabei, ich werde aber trotzdem hinfahren und mir das Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen.“