Hubbelrath siegt in Falkenstein
Hamburg - Mit dem zweiten Platz in Hamburg wäre Alexander Schmitt, neuer Coach des GC Hubbelrath schon zufrieden gewesen. Den hatte Hubbelrath nach den ersten Einzeln und den Vierern inne. Am Morgen legten die Gastgeber auch stark los. Jannik Manßen lag nach sieben Bahnen schon bei zwei unter Par, verlor dann aber den Faden und kam letztlich mit einer 76 (+5) ins Clubhaus. Ähnlich verlief es bei einigen Hamburgern, die damit um High Noon die Tür für den Verfolger Hubbelrath öffneten.
Die Düsseldorfer, die vor eine Woche den Titel als NRW-Mannschaftsmeister zurückgeholt hatten, ließen sich diese Chance nicht entgehen und spielte als Team eine fabelhafte Back Nine. Im späteren Verlauf der Runde wurden die Eagle der beiden ehemaligen Jugend-Nationalspielern Christian Hellwig und Julius Lange ein echter Game Changer. Zudem hat Yannick Malik eine hervorragende Back Nine abgeliefert, als es drei Birdies ohne Schlagverlust zum Teamergebnis beisteuerte. Neben dem Neuzugang vom GC St. Leon-Rot blieben auch Peer Wernicke und Max Wilms unter Par.
Hubbelrath sicherte sich mit gesamt neun über Par den Tagessieg und hatte am Ende, als doch noch kalter Regen übe Hamburg zog, fünf Zähler Vorsprung auf Gastgeber Falkenstein.
Schmitt überglücklich und dankbar
Alexander Schmitt, seit diesem Jahr Coach des GC Hubbelrath, war nach den finalen Einzeln sichtlich bewegt und überglücklich: „Ich bin total überwältigt, weil es nach der Front Nine heute noch nicht nach dem Sieg aussah, aber wir sind bei unserem Matchplan geblieben und die Jungs haben das super durchgezogen. Es war am gesamten Wochenende eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das macht mich sehr happy und auch sehr stolz. Es war generell ein tolles Wochenende. Trotz des schwierigen Winters haben wir in Hamburg top Bedingungen vorgefunden. Schöner kann man nicht in eine Saison starten. Wir werden weiter an uns arbeiten und uns jetzt auf den in drei Wochen anstehenden Heimspieltag fokussieren.“
Im Moment des ersten Erfolgs vergass Schmitt auch nicht seinen Vorgänger, der über viele Jahre den GC Hubbelrath geprägt hatte: „Ich muss mich riesig bei Roland Becker bedanken, dass ich ein solches Klasseteam übernehmen durfte.“
Nur kurz enttäuscht
Gastgeber Falkenstein war mit einigem Vorsprung in den Tag gestartet und lag noch lange sehr gut. Connor Engelmohr war an diesem Tag der einzige Hanseat, der unter Par blieb. Für die Back Nine sammelte die Truppe von Meistertrainer Matthias Boje neun Zähler über Par, so dass es letztlich beim Heimspiel nur für den zweiten Platz reichte.
HGC-Kapitän Christian Niemietz differenzierte das Fazit zum Spieltag analog zum wechselhaften Spielgeschehen fein aus: „Das war der gestern schon erwartete, harte Kampf, vor allem gegen Hubbelrath. Am Ende war es eng und wir sind leider nur Zweiter geworden. Wir hätten natürlich gerne gewonnen und sind daher heute ein bisschen enttäuscht. Aber generell war es ein sehr gelungener Saisonauftakt, mit dem wir zufrieden sind. Wir freuen uns darauf, in drei Wochen in Hubbelrath an die Leistung anknüpfen zu können.“
Zwischen Baum und Borke
Der G&LC Berlin-Wannsee hatte vor den Einzeln des Sonntags noch die Chance, den zweiten Rang ins Visier zu nehmen, fing sich aber um die Mittagszeit auch etliche Bogeys und brachte insgesamt in der Breite doch zu viele hohe Hausnummern in die Wertung. Maik Süßbier war mit seiner 68 (-3) gemeinsam mit Tim Bertenbreiter vom GC Hösel an diesem Tag bester Akteur der 1. Bundesliga Nord. Obwohl durch Nils Dobrunz 69 (-2) noch ein zweites, tiefes Ergebnis für Berlin in den Büchern landete, reichte es insgesamt nicht für einen Angriff auf die beiden Spitzenplätze. Immerhin bestand für das Team um das Trainergespann Felix Katzy und Philipp Mejow aber auch nur ganz kurz zwischendurch die Gefahr, diesen dritten Platz noch zu verlieren. Am Ende hatte Berlin 13 Schläge Rückstand auf den Hamburger GC, aber auch 17 Zähler Vorsprung auf den GC Hösel.
Altersmix
Der GC Hösel trat in Hamburg mit einer sehr gemischten Truppe an. Etliche Youngster, die bislang teils sogar noch gar keine Erfahrung in der 1. Bundesliga gemacht hatte mussten sich neben den Routiniers Ulrich Holschbach und Marcel Zillekens bewähren.
Sportsoldat und Tour-Profi Jannik de Bruyn kam nach seiner 72 (+1) in der zweiten Einzelrunde mit 70 (-1) Schlägen aus und war damit für sein Team eine echte Stütze. Insgesamt reichte es für die Truppe von Coach David Hahn aber nicht, um realistisch einen der vorderen Plätze beanspruchen zu dürfen. Der Platz des HGC Falkenstein ist aber inzwischen schon fast traditionell für Hösel kein Ort, an dem Erfolgserlebnisse gefeiert werden. Dieses Mal reichte es für den vierten Platz.
David Hahn, Coach des GC Hösel, war deshalb am Abend nach dem letzten Putt auch durchaus gefasst: „Das war der erwartet schwierige Spieltag. Einerseits fehlen uns noch ein paar Spieler, andererseits tun wir uns in Hamburg immer etwas schwer. Nach den ersten Einzeln und den Vierer waren wir positiv gestimmt, denn wir hatten noch Kontakt zum Drittplatzierten. Heute haben wir ein paar unserer Tugenden vermissen lassen und dann wareh es insgesamt zu hohe Scores. Für Tim Bertenbreiter freue ich mich sehr über seine tiefe Runde. Positiv war, dass hier drei Spieler ihr Bundesligadebüt feiern konnten.“
Aufsteiger Essen
Bundesliga-Neuling GC Essen-Heidhausen war zuversichtlich nach Hamburg gereist, konnte aber nicht wie erhofft punkten. In nackten Zahlen steht die Mannschaft vom höchsten Punkt der Ruhrmetropole Essen auf dem fünften Platz und hat auf Hösel einen Rückstand von neun Schlägen. Immer, wenn Essen kurzzeitig den Rückstand etwas reduzieren konnte, kam alsbald der Nackenschlag und der Rückstand war wieder angewachsen. Dabei gab es am zweiten Tag nicht die ganz hohen Hausnummern und sogar Tim Holle, der schlaggleich mit Richard Schumann eine 76 (+5) gespeilt hatte, war nach der Runde alles andere als unzufrieden. Holle hatte sich bei seinem Debüt in der 1. Bundesliga vorgenommen, den anspruchsvollen Platz in Falkenstein nicht schlechter als mit fünf über Par zu gehen. Dieses Ziel erreichte der Youngster, der ein echtes Essener Eigengewächs ist und war zudem von der Atmosphäre der 1. Bundesliga sehr beeindruckt.
Insgesamt überwog beim Aufsteiger aber doch einwenig die Ernüchterung. „Der überhaupt erste Spieltag in der 1. Bundesliga unserer Clubgeschichte liegt nun hinter uns. Das Resultat, mit 53 über Par aus 17 Scores ist relativ ernüchternd. Wir konnten unser Potenzial leider nicht ausschöpfen und auch unter leichteren Bedingungen nach nächtlichem Regen nicht genügend Boden auf den Nachbarn aus Hösel gutmachen. Dennoch haben wir gesehen, dass selbst, wenn wir nur unser B- oder gar C-Game auf den Platz bringen, nicht viel fehlt, um in dieser Spielklasse konkurrenzfähig zu sein. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen und werden definitiv stärker und mit positivem Mindset in den zweiten Spieltag in Hubbelrath gehen“, sah Mannschaftssprecher Hendrik Stoffel nicht nur Schatten.
Auch Kapitän Malte Alberts zog aus dem Spielgeschehen des ersten Spieltags trotz des Ergebnisses Mut: „Bei 17 Ergebnissen nur eine Runde unter Par zu notieren, entspricht nicht unserem Anspruch. In den sonst so starken Vierern konnten wir leider nicht wie gewohnt abliefern. Daran werden wir arbeiten und Ende Mai in Hubbelrath wieder voll motiviert an den Start gehen. Wir haben gesehen, dass wir in diese Liga gehören und nicht viel fehlt, um mit den anderen Teams mithalten zu können.“
Profi Brandon Dietzel hatte in der zweiten Runde Einzel mit einer 69 (-2) den einzigen Score unter Par für Essen abgeliefert: „Es war für uns das erste Abtasten der 1. Bundesliga und der neuen Mitstreiter. Unser Ziel ist es, ab der ersten Runde immer besser zu werden, was uns mit der heutigen Einzel-Session schon gelungen ist. Alle Spieler sind heiß, ihre Bestleistung zu zeigen und sich in der höchsten Spielklasse im deutschen Amateurgolf zu beweisen.“
Spieltagsergebnis
1. Golf Club Hubbelrath +9
2. Hamburger Golf-Club +14
3. Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee +27
4. Golfclub Hösel +44
5. Golfclub Essen-Heidhausen +53
Weitere Spieltage 2024:
beim GC Hubbelrath am 25./26. Mai
beim GC Hösel am 08./09. Juni
beim GC Essen-Heidhausen am 22./23. Juni
beim G&LC Berlin-Wannsee am 20./21. Juli